Anlässlich des Weltkindertags am 20. September rückt auch die Situation von Kindern in Brandenburg erneut in den Fokus. Der Tag erinnert daran, dass Kinder und ihre Rechte in allen Bereichen ihres Lebens, also auch im digitalen Raum geschützt werden müssen.

Kinder haben ein Recht auf Schutz, Beteiligung und Befähigung – das machte die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 deutlich und wie diese Rechte sichergestellt werden können, zeigt der General Comment #25 zu Kinderrechten in der digitalen Welt. Brandenburg hat mit dem neuen Kinder- und Jugendgesetz von 2024 gezeigt, dass diese Rechte mit dem Kinder- und Jugendmedienschutz zusammen gedacht werden können. Und sogar noch deutlicher geschehen kann.

Kinder und Jugendliche erleben heute eine Welt, in der digitale Medien selbstverständlicher Teil ihres Alltags sind. Das eröffnet Chancen für Teilhabe, individualisierte Bildungsangebote und Selbstwirksamkeitserfahrung – stellt aber zugleich neue Anforderungen an den Schutz vor Risiken wie Hass, Fakes oder sexualisierter Gewalt im Netz. Der Gefährdungsatlas der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz gibt hierzu einen Überblick.

Wir sehen es als unseren Auftrag, dafür zu sorgen, dass Kinderrechte im digitalen Raum  konsequent mitgedacht werden.

Dank des Engagements vieler Fachkräfte, Träger und Initiativen in Brandenburg konnten über die Jahre wichtige Jugendschutz-Maßnahmen umgesetzt werden: medienpädagogische Angebote zum Umgang mit Risiken, Fortbildungen zur digitalen Gewaltprävention, Mitdenken des digitalen Raums in Schutzkonzepten, Verbesserung der Medienerziehung in Familien sowie die Vernetzungen zwischen Jugendhilfe, Bildungs- und Präventionsakteuren. Darauf können wir aufbauen.

Doch die Realität zeigt, dass noch viel zu tun ist: Viele Kinder sind im Internet alltäglich mit Risiken konfrontiert, auf die sie – ebenso wie ihr Umfeld – oft unzureichend vorbereitet sind. Cybermobbing, Hass, Fakes, sexualisierte Gewalt im Netz oder der leichte Zugang zu entwicklungsbeeinträchtigenden und manchmal auch jugendgefährdenden Inhalten gehören zur Lebensrealität vieler junger Menschen.

In Brandenburg haben mehr als ein Drittel der jungen Menschen zwischen 12 und 23 schon einmal verbale Gewalt im Netz erlebt und ein Fünftel – vor allem Mädchen – sexualisierte Gewalt.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Jugend in Brandenburg“ von 2022/23.

Gerade in ländlich geprägten Regionen Brandenburgs sind präventive Angebote, medienpädagogische Begleitung und Beratungsangebote nicht immer verfügbar. Umso wichtiger ist, dass Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule und anderen Bereichen weiterhin gemeinsam aktiv werden, um entwicklungsangemessene Präventionsangebote anzubieten, die Kinder nachhaltig stärken. Aber auch angemessene Hilfestellung leisten, wenn eine Risikobegegnung bewältigt werden will.

Als AKJS setzen wir uns dafür ein, dass Kinder in Brandenburg souverän und selbstbestimmt aufwachsen können – online wie offline. Der Weltkindertag ist für uns ein wichtiger Anlass, um das Spotlight auf den Jugendschutz und die Kinderrechte zu richten und die Herausforderungen unserer Zeit aktiv anzugehen.