Im Kontext der gewaltvollen Eskalation des Nahost-Konflikts steigen die Zahlen von emotionalen Beiträgen in Social Media Diensten wie TikTok, Instagram u.a., die besonders von jungen Menschen genutzt werden. Diese Zunahme an Hass-Beiträgen sind eine Gefahr für die Gesellschaft und insbesondere für junge Menschen. Sie können schockieren und verstörend wirken, sie können radikalisieren und (re)traumatisieren.

Aber es gibt Dinge, die pädagogische Fachkräfte immer tun können, auch wenn sie nicht viel über die Online-Welt der Jugendlichen wissen:

Jungen Menschen eine Möglichkeit geben, über ihre Erfahrungen online zu sprechen

Schaffen Sie eine offene, vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre, in der junge Menschen sich sicher fühlen, ihre Fragen und Erlebnisse zu äußern. Zeigen Sie Verständnis für die Medienrealität, in der sie aufwachsen, und begegnen Sie ihnen ohne Vorurteile.

Meldemöglichkeiten der Dienste nutzen

In Social Media Diensten gibt es die Möglichkeit, problematische Beiträge zu melden. Dadurch können die Betreiber diese Beiträge schnell entfernen und weitere Schutzmaßnahmen ergreifen. Die Meldemöglichkeiten sind jedoch unterschiedlich und manchmal kompliziert. Es ist hilfreich, sich damit vertraut zu machen und jungen Menschen beizubringen, wie sie diese verwenden können, um die Hemmschwelle zu senken.

Online-Beschwerdestellen nutzen

Es gibt auch Stellen, an die sich Fachkräfte, junge Menschen, Eltern und alle anderen wenden können, wenn sie im Internet auf unangenehme Dinge stoßen, um diese zu melden:

jugendschutz.net:
http://www.jugendschutz.net/verstoss-melden

FSM und ecobetreiben außerdem gemeinsam das Portal
http://www.internet-beschwerdestelle.de

Was tun bei Radikalisierung?

Es gibt viele präventive Bildungsangebote (z.B. F.A.N. vom SPI, AntiAnti von mediale Pfade, Amadeo-Antonio-Stiftung) aber auch Beratungsangebote, wenn junge Menschen bereits radikalisiert sind (Violence Prevention Network). Melden Sie sich bei Bedarf dort und holen sich Unterstützung.

Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz berichtet:

„Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und der militärischen Reaktion Israels nehmen auch Hass und Hetze im Internet zu. Das gilt insbesondere für antisemitische Hass-Beiträge, häufig eingekleidet in Verschwörungserzählungen. Diese Polarisierung des digitalen Diskurses birgt die Gefahr, dass gerade junge Menschen in ihren Ansichten radikalisiert werden – mit schwerwiegenden Folgen für ihre Gemeinschaftsfähigkeit und das Zusammenleben in allen Lebensbereichen wie Schule, Wohnvierteln oder Vereinen.“

Meldung als PDF hier runterladen.