Fachkonferenz der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen
Die deutsche Sucht- und Drogenpolitik steht vom 26.-28. Oktober 2022 im Fokus der 61. DHS Fachkonferenz SUCHT in Essen. Im Spannungsfeld von Praxis, Wissenschaft und Politik gilt es, aktuelle sowie künftige sucht- und drogenpolitische Handlungsbedarfe und erfolgreiche Umsetzungsstrategien zu analysieren und zu diskutieren.
Jessica Euler setzt in ihrem Impulsvortrag „Jugend + Krisen = ? Suchtprävention als Aufgabe des Jugendschutzes“ den Fokus auf die jungen Menschen und ihre aktuelle Situation im Gemengelage der Krisen.
Da steht bei der bevorstehenden Cannabis-Legalisiserung nicht nur der erzieherische Jugendschutz vor Herausforderung : die Fachpraxis der Jugendhilfe wird sich mit dem Wandel der eigenen Haltung gegenüber einer berauschenden Substanz und dann legalen beschäftigen müssen. Es wäre zudem wichtig, den gesetzlichen Jugendschutz in Bezug auf die Cannabis-Abgabe an bestehende Regelungen im Jugendschutzgesetz wie Alkohol und Tabak anzupassen und nicht wie im Online-Glücksspiel eine weitere Insellösung zu schaffen.
Zudem benötigt es eine Überprüfung und Überarbeitung bestehender Konzepte für die Präventionsarbeit für die Zielgruppen junger Menschen, pädagogische Fachkräfte, Ehrenamtliche in der Jugendarbeit und Eltern bereits vor Inkrafttreten des Gesetzes, um rechtzeitig Wirkung entfalten zu können.
Daneben dürfen die aktuellen Belastungen junger Menschen während des Schlagabtauschs der Krisen nicht aus den Augen verloren werden: Wie wird die Überlastung kompensiert? Wie viel Suchtpotenzial steckt dahinter? Wie können wir Jugendliche gut unterstützen ohne sie zu stigmatisieren?
Vor allem die Beobachtung von exzessiver Mediennutzung ruft nicht nur bei Eltern Unsicherheiten auf. Die Einschätzung von medienpädagogisch geschultem Personal – vielleicht aus der Jugendarbeit – kann auch im Beratungskontext hilfreich sein.
Mehr dazu am 26. Oktober 2022 auf der Fachkonferenz der DHS in Essen:
https://www.dhs-fachkonferenz.de/programm/mittwoch-2610